Wissensschnipsel: Polarlicht

Als Geograph und Gelegenheits-Foto-Knippserin finde ich das heutige kleine Wissensschnipsel natürlich besonders bemerkenswert, denn

gelangen dem Astronomen Martin Brendel und dem Geographen Otto Baschin die ersten bekannten Fotografien des Nordlichts.

Ein kleiner Erklär-Exkurs: Nordlicht (Aurea borealis) und Südlicht (Aurea australis) sind in den Polargebieten (daher auch: Polarlicht) der beiden Erdhalbkugeln auftretende Leuchterscheinungen in der hohen Atmosphäre zwischen 100 und 1000 km Höhe.

Jan Curtis, Aurora2, CC BY-SA 4.0

Die Färbung des Polarlichtes kann von grün, blau bis rötlich reichen und verschiedene Formen zeigen. Diese kommend durch kosmische, elektrisch geladene Teilchen (Sonnenwind) zustande, die beim Auftreffen auf das Magnetfeld der Erde zu den Polen hin abgelenkt werden und durch Ionisierung Gase (die Sauerstoff- und Stickstoffatome der Erdatmosphäre) zum Leuchten bringen.
Die nördlichen Völker (in Lappland, Sibirien und Alaska) erklärten in Legenden die Entstehung des Nordlichts. Sie sahen darin Zeichen ihrer Götter. Auch im mittelalterlichen Europa galten Polarlichter als unheilbringende Vorzeichen (was [in unserer stromabhängigen Zeit] insofern gar nicht mal so abwegig ist, wenn man die Auswirkungen der elektrisch geladenen Teilchen, die für das Polarlicht verantwortlich sind, auf elektronische Einrichtungen betrachtet – so wird z.B. ein Stromausfall im Jahr 1989 in Kanada durch starken Sonnenwind erklärt).

Auf alle Fälle eine wunderbares Wissensschnipsel, falls ich mal einen Grund für einen mysteriösen Systemausfall in einer Science-Fiction-Geschichte bräuchte, oder ich das Erscheinen eines übernatürlichen Wesens in einer Fantasy-Geschichte effektvoll ankündigen möchte.