Gibt es eine Verbindung zwischen dem heutigen meteorologischen Frühlingsanfang, einem Supervulkan und Karl May?
Die kurze Antwort: Ja.
Ich finde es immer wieder erstaunlich, welche Verbindungen sich bei der Suche nach Wissensschnipseln ergeben. Da staunt nicht nur der Geograph in mir, sondern auch die Karl-May-Leserin.
Nun denn, hier also die lange Antwort: Der 1. März ist meteorologischer Frühlingsanfang und
wurde der älteste Nationalpark der Welt gegründet, der Yellowstone-Nationalpark.

Zu diesem Zeitpunkt war Karl May 30 Jahre alt (er wurde am 25.02.1842 geboren – zwar nicht am 1. März, aber nah genug dran) und hat natürlich auch eine seiner Geschichten im Yellowstone Nationalpark spielen lassen: Der Sohn des Bärenjägers (erstmals erschienen 1887 in der Zeitschrift „Der gute Kamerad“). Der Sohn des Bärenjägers war meine erste Karl-May-Geschichte, die ich vor mehr als 35 Jahren gelesen habe.

Da Karl May, wie wir wissen, den Nationalpark nicht selbst besucht hat, konnte er allerlei Wissenswertes z.B. über die neuesten Forschungsergebnisse nachlesen, wie in Band 18 von Petermanns Geographischen Mitteilungen aus dem Jahr 1872, in dem ein längerer Artikel über das Yellowstone Gebiet zu lesen ist: Link zum Archiv
Was fehlt noch? Ach ja, der Supervulkan … d.h. der Yellowstone-Nationalpark
Wie bekannt, befinden sich die meisten Vulkane dort, wo Erdplatten aneinandergrenzen (z.B. der Pazifische Feuerring), doch es gibt auch Vulkane innerhalb von Kontinenten, d.h. weit entfernt von den Plattengrenzen. An diesen Stellen befindet sich ein sogenannter „Hotspot“. Heißes Material steigt an diesen Stellen auf und durchdringt die Lithosphäre. Einer der bekanntesten Hotspots sind wohl die Inseln von Hawaii oder eben der Yellowstone Nationalpark (unter dem sich eine besonders große Magmakammer befindet, deshalb zählt er auch zu den „Supervulkanen“). Und sogar in Deutschland gibt es ein Gebiet mit Hotspot-Vulkanismus: die Eifel.