Wüste ist nicht gleich Wüste

Foto © Bianca M. Riescher | Cover © deincoverdesign.de

Ich mache ja kein Geheimnis daraus, dass mich Wüsten faszinieren. Deshalb geht es auch in meinen Dschanor-Romanen oftmals durch die Wüste und weshalb ich mir natürlich auch Gedanken darüber gemacht habe, wie ich die Wüste von Dschanor gestalte.

In der Wüste ist es heiß, so heißt es. Und trocken. Mit einem Haufen Sand darin. Nun stimmt natürlich, meistens zumindest. Als Geographin möchte ich allerdings etwas präziser sein und sage „kommt darauf an“.

Denn Wüste ist nicht gleich Wüste. Es gibt kalte Wüsten (z.B. in Zentralasien oder die Antarktis) und warme Wüsten (z.B. die Sahara oder die australischen Wüsten).

Für die Wüste von Dschanor haben mich die Sahara (wie an den Fotos, die ich dort geknipst habe, zu sehen ist) und die Namib inspiriert.

Landschaft und Klima (nicht nur in der Wüste von Dschanor)

Foto © Bianca M. Riescher

Wenn ich mir nun die Sahara betrachte, stelle ich fest, dass sie wirklich groß ist. Sehr groß mit den verschiedensten Landschaftsformen: seien es ausgedehnte Dünenmeere oder beeindruckende Berglandschaften. Und da wundert es nicht, dass sich auch Jahreszeiten in der Wüste bemerkbar machen.

Allerdings sind die Unterschiede längst nicht so deutlich ausgeprägt wie z.B. in den gemäßigten Breiten mit ihrem deutlichen Jahreszeitenklima.

In der Sahara ist aber gleichwohl ein deutlicher Temperaturunterschied zwischen den Sommer- und Wintermonaten vorhanden. So liegt z.B. in Djanet die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur im Januar bei ca. 20°C und im Juni bei 38°C. Die durchschnittliche tägliche Tiefsttemperatur im Januar liegt bei nur 4°C, im Juni bei 26°C.

In Höhenlage kann es sogar schneien. Und der südliche Rand der Sahara liegt z.B. im Einflussbereich des afrikanischen Monsuns, der im Juli und August Regen bringen kann.

So wie es also auch in der Sahara jahreszeitlich bedingte Temperatur- und Niederschlagsunterschiede gibt, ist auch die Wüste von Dschanor jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen. Gemäß dem Vorbild der Sahara, sind auch in der Wüste von Dschanor in den Wintermonaten die Temperaturen am angenehmsten, was aber nicht bedeutet, dass ich meine Protagonisten nicht auch im Sommer durch die Wüste schicke.

ein paar Zahlen und Fakten

Fehlen zum Schluss nur noch ein paar allgemeine Zahlen und Fakten über Wüsten, die nicht nur aus Sand bestehen:

  • die größte Wüste ist die Antarktis mit einer Fläche von 13.200.000 km²
  • die Sahara bedeckt „nur“ eine Fläche von 8.700.000 km²
  • rechnet man alle Wüsten zusammen bedecken sie fast 30 Mio. km² , das ist ca. 1/5 der Landfläche der Erde.
  • Die Älteste Wüste ist die Namib mit ca. 80 Mio. Jahren.
  • Der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht kann mehr als 50°C betragen.
  • Die höchste gemessene Temperatur (seit Beginn der Aufzeichnungen) liegt in der Mojave-Wüste: 56,7°C (im Death Valley, USA)
  • Die tiefste gemessene Temperatur liegt in einer Eiswüste: -89,2°C (Wostock-Station, Antarktis)