„Guter“ Gegenspieler gesucht.

Für eine interessante Geschichte brauche ich natürlich auch einen „guten“ Bösewicht. Auf alle Fälle einen ausgefeilten Gegenspieler, denn er muss ja nicht unbedingt böse sein, er sollte nur dem Protagonisten das Leben schwer machen. Er sorgt für ordentlich Konflikt und macht die Geschichte interessanter.

Nun, für meine Kurzgeschichte habe ich den Tempelbesucher als Gegenspieler für meine Protagonistin ausgewählt. Jetzt muss ich ihm natürlich auch eine wirklich fiese Eigenschaften verpassen.

Meine Favoriten an wirklich unangenehmen Eigenschaften sind sind z.B.

  • habsüchtig
  • intrigant
  • treulos
  • hinterhältig

Oder wie wäre es mit schamlos, neidisch, korrupt, rückgratlos, gehässig, egoistisch, unersättlich?

Damit lässt sich schon einiges anfangen. Für meinen Tempelbesucher habe ich mir „intrigant“ herausgesucht. Schwieriger wird es jetzt schon, einen glaubhaften Grund zu finden, warum er ausgerechnet diese Chraktereigenschaft im Überfluss besitzt. Mir hilft es sehr, wenn ich meinen Antagonisten eine genauso ausführliche Lebensgeschichte wie meinen Protagonisten (wie hier Jetzt geht’s los: Der erste Schritt zu meinen Figuren beschrieben) verpasse. Schließlich brauchen Sie eine gute Motivation für ihr böses Tun und das lässt sich meistens in der Vergangenheit finden.

Mal sehen, was der kleine Gehirnsturm so offenbart.

Er ist ein Fiesling geworden, weil …

… er als Kind nur durch Tricks die Magierschule geschafft hat. Er ist zwar schlau, aber unheimlich faul, um aber trotzdem ohne allzuviel Aufwand mithalten zu können, hat er das Abschreiben perfektioniert und eine wahre Meisterschaft darin erlangt, fremde Idee als seine eigenen auszugeben. Die anderen Kinder haben ihn deswegen immer verprügelt.

seine älteren Geschwister ihm immer seine Honigkuchen geklaut haben und er sie nur behalten konnte, wenn er seine Geschwister geschickt gegeneinander ausgespielt hat. So ist das Intrigieren und Manipulieren von Menschen durch die jahrelange Übung zu seiner zweiten Natur geworden.

Aber gerade durch diese wenig liebenswerten Eigenschaften konnte er Karriere machen und wird von seinem König gerne für besonders heikle Missionen ausgewählt.

Damit habe ich fürs Erste einen ganz brauchbaren Bösewicht erschaffen, den ich in die Kategorie „Zufallsbösewicht“ stecken würde. Er könnte im Grunde genommen sogar sympathisch sein, wenn er nicht diesen Hang zur Intrige hätte. Leider kann er sich in diesem Punkt nicht ändern. Na wenigstens sind seine Handlungen nachvollziehbar und er fällt nicht in die Schublade „extremer Bösewicht“, der ziemlich unsympathisch einfach nur böses tut, weil … ? Tja – eben. Niemand weiß, warum er Böses tut und ist damit für mich eigentlich viel zu langweilig.Für einen Roman mag ich auch den „überraschenden Bösewicht“, der sich erst im Laufe der Handlung als der „Böse“ entpuppt.

Langsam wächst meine Belegschaft an. Als nächstes auf meiner Liste stehen die Mitspieler, denen ich mich dann als nächstes widmen werde.