Meine kleine Reihe zur phantastischen Literatur bekommt aus aktuellem Anlass noch eine Fortsetzung. Wie schon erwähnt, ist die wunderbare Steampunk-Anthologie „Der Dampfkochtopf“ (aus dem Verlag ohneohren) Ende Mai 2016 (zunächst al E-Book) erschienen und heute bei mir in gedruckter Form angekommen.
Da auch ich mit einer kleinen Kurzgeschichte (und einem leckeren Rezept) in der Anthologie vertreten bin, möchte ich ich die günstige Gelegenheit ergreifen und versuchen, Steampunk-Literatur ein bisschen näher zu beschreiben und vielleicht dem ein oder anderen, der es bisher noch nicht kannte, schmackhaft zu machen. Ich hoffe, es gelingt mir. Zum Einstieg gibt es ein kleines Teaser-Häppchen aus der Anthologie „Der Dampfkochtopf“:
So und jetzt ein kurzer Einstieg in die Steampunk-Welt für die Ungeduldigen:
Steampunk-Geschichten könnten grob als retrofuturistische Alternativweltgeschichten beschrieben werden.
Der Steampunk als Untergenre der Fantasy geht zumeist davon aus, dass an irgendeinem Punkt im Verlauf der Weltgeschichte die Dampfkraft eine größere Bedeutung erlangt hat, als dies tatsächlich der Fall war. Steampunk-Romane bilden eine alternative Vergangenheit ab, in der die Menschen Zugang zu modernen Technologien besitzen, die sie in der Realität aber noch nicht besaßen (etwa Flugzeuge und Roboter im 19. Jahrhundert).
Und hier jetzt noch ein bisschen ausführlicher:
Die Grundlagen für das Aussehen, die Atmosphäre und die technische Ausstattung einer Steampunk-Welt werden z.B. dem 19. Jahrhundert entlehnt und erweitert. Dabei wird z.B. auf Motive von Jules Verne zurückgegriffen, mit abenteuerlichen Elementen kombiniert und damit quasi eine Alternativwelt kreiert, in der die technische Entwicklung einen anderen Weg eingeschlagen hat als es tatsächlich der Fall war.
Der inhaltliche Schwerpunkt kann dabei unterschiedlich ausfallen: Je nach Vorliebe können die Geschichten, die im alternativen 19. Jahrhundert angesiedelt sind, eher abenteuerlich oder naturwissenschaftlich ausfallen; es können Krimi- sowie sozialkritische Elemente vorkommen, sich aber auch in das Fantasy- oder Horrorgenre ausweiten. Auf weitere Themen rund um den Steampunk wie das Design oder die Mode oder seine Varianten wie z.B. Diesel-Punk, gehe ich jetzt nicht ein, wer sich aber dafür interessiert, hier ein kleiner Link. Als Einstieg finde ich die Ausführungen bei Wikipedia immer recht hilfreich.
Ich würde mich freuen, wenn ich die Vielfältigkeit des Steampunk ein bisschen näher bringen konnten. Wer mal ein bisschen Steampunk-Luft schnuppern möchte, der liest ja vielleicht einmal in den Dampfkochtopf hinein, der quer durch alle Spielarten der Steampunk-Literatur für jeden Geschmack etwas auftischt.
Der Dampfkochtopf ist Ende Mai 2016 im Verlag ohneohrenerschienen. Zur Leseprobe geht es hier entlang. Die Anthologie ist im stationären Buchhandel, auf Amazon, in vielen anderen Online-Buchhandlungen oder direkt im Verlags-Shop erhältlich.