Aller Anfang ist schwer …

aber ein guter Ratgeber hilft über so manche Hürde hinweg.

Als ich mit dem Schreiben meines ersten Romans begonnen hatte, war ich noch völlig unbefleckt, was das „ABC des Erzählens“ anbelangt. Nachdem ich aber wild entschlossen war, einen Verlag für mein Manuskript zu finden, schien es mir eine gute Idee, einen Schreibratgeber anzuschaffen. Gute Tipps sind schließlich nicht zu verachten und womöglich konnte ich ja auch noch etwas lernen. Aus der Fülle der angebotenen Titel, habe ich mir „Wie man einen verdammt guten Roman schreibt“ von James N. Frey herausgesucht. Und wie sich herausstellte, gab es eine Menge für mich zu lernen. Das im Jahr 2010 im emons Verlag erschiene Buch (die amerikanische Originalausgabe „How to write a damn good novel“ ist von 1987) bietet auf 200 Seiten jede Menge nützlicher Informationen, Hinweise und guter Ratschläge.

Frey hilft bei der Erschaffung von Romanfiguren, die vielschichtig und glaubhaft zu fiktivem Leben erweckt werden. Wie baue ich Konflikte in meine Geschichte ein, um meine soeben erschaffenen Figuren lebendig wirken zu lassen und eine spannende Geschichte zu schreiben, wird ebenso besprochen, wie die Kunst, spannende Szenen zu gestalten. Ob Prämisse oder das ABC des Erzählens, Frey zeigt, warum ein gewisses Maß an Planung beim Schreiben nicht vernachlässigt werden sollte. Er schildert an ausgewählten Beispielen die Wirkungen verschiedener Erzählperspektiven oder der Dialoggestaltung. Zum Schluss gibt Frey noch Tipps zum Überarbeiten, Überlegungen zum Schreiben und Schreibblockaden. Das Buch schließt mit einer Bibliographie.

Was mir wirklich gut gefallen hat: Frey schreibt meiner Meinung nach witzig und beschränkt sich auf das Wesentliche. Die Beispiele sind anschaulich und gut nachvollziehbar. Besonders gelungen fand ich die „schnellen Tipps“ auf Seite 184 ff, „analysieren Sie Ihre Geschichte Schritt für Schritt selbst“. Das ideale Buch, um sich einen schnellen Überblick über die Theorie des Romanschreibens zu beschaffen.

Was ich nicht so gelungen fand: Für den Anfänger ein sicherlich interessantes Buch, aber leider bleibt es meiner Meinung nach etwas an der Oberfläche. Wer tiefer in die Materie eintauchen möchte, wird über weiterführende Literatur nicht herumkommen.

Fazit: Wer einen schnellen Überblick und eine kurze Anleitung über das Schreiben eines (spannenden) Romans sucht, ist bei diesem Buch genau richtig. Mir hat Freys Schreibratgeber auf alle Fälle bei der allerersten Überarbeitung meines Manuskriptes ganz gute Dienste geleistet. Und ich denke, dass auch „nur“ Leser aus diesem Buch einige Erkenntnisse ziehen können , z.B. wie und warum ein Roman „funktioniert“.

James N. Frey
Wie man einen verdammt guten Roman schreibt I
Gebunden, Fadenheftung
14 x 22 cm
200 Seiten
ISBN 978-3-924491-32-1